Facharbeit Verhaltenstherapie Pferd
Bodenarbeit, Dualaktivierung/ Equikinetic
vs.
„klassisches“ Longieren nach FN
vorgelegt von
Frau Gabriele Stuiber
Lochbergweg 11
74193 Schwaigern
Tel.: 07138 / 67098
Mobil: 0172 / 5615694
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im Rahmen der Ausbildung zum
„Pferdeverhaltenstherapeut“
Beim IfT – Institut für Tierheilkunde
Ernst-May-Allee 14b
68519 Viernheim
,,Hiermit erkläre ich, Gabriele Stuiber, dass ich die vorliegende Facharbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.
Die Stellen der Facharbeit, die anderen Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft kenntlich gemacht.“
Inhaltsangabe
- Einleitung
- Evolution
- Ethologie
- Nutzung und Sozialisierung des Pferdes durch den Menschen
- Umgang mit Pferden
2.1 Wie möchte mein Pferd leben?
2.2 Beschäftigung, Bewegung und Gesunderhaltung
- Fallbeispiel am Pferd ,,Emma“
- Anamnese
- Zusammenfassung
- Verschiedene Methoden und Kommunikation
4.1 Bodenarbeit
- Allgemeine Grundlagen
- Ausbildung und Lektionen
- Ziel
4.2 Dualaktivierung und Equikinetic
4.2.1 Was ist Dualaktivierung?
4.2.2 Was ist Equikinetic?
4.2.3 Training
4.2.4 Losgelassenheit und Muskelaufbau
4.2.5 Ziel
4.3 Longieren
4.3.1 Hilfsmittel/ Ausrüstung
4.3.2 Gewöhnung an das Longieren
4.3.3 Gleichgewicht und Dehnungshaltung
4.3.4 Aktivierung der Hinterhand und
Verbesserung der Anlehnung
4.3.5 Losgelassenheit und Aufbau der
Rückenmuskulatur
- Fazit
- Literatur
1. Einleitung
1.1 Evolution
Der Stammvater unseres heutigen Pferdes war der etwa 40 cm große Hyracotherium (Eohippus). Er lebte vor ca. 55 - 35 Mio. Jahren. An seinen Vordergliedmaßen waren noch vier, an seinen Hintergliedmaßen drei, entwickelte Zehen. Dieses Waldtier ernährte sich, wie wir aus der Zusammensetzung seines Gebisses schließen dürfen, hauptsächlich von Blättern. Wissenschaftler nehmen an, dass dieses Tier schon in Gruppen lebte.
Ihm folgte der Mesohippus. Er lebte vor 35 Mio. Jahren und war schon etwas größer, ca. 60 cm. Die mittlere Zehe war stärker entwickelt und die anderen hatten sich etwas zurückgebildet. Zugleich verließ das ursprüngliche Waldtier das schützende Dickicht und wurde auf den weiten Grasebenen heimisch. Als Steppentier hatte es eine geänderte Nahrung die zur Folge hatte, dass der Backenmuskel ( Masseter) größer wurde.
In späteren Erdaltern fand im Verlaufe der Entwicklungsgeschichte der Vorfahren des Pferdes, eine erhebliche Größenzunahme und weitere Rückentwicklung der Zehen, statt. Diese Entwicklung zum flüchtigen Steppentier erfolgte über den Miohippus, Parahippus und Merychippos, bis vor etwa 18 Mio. Jahren eine allmähliche Aufrichtung vom Zehengänger zum Zehenspitzengänger erfolgte. Er war wieder größer und besaß drei Zehen an jeder Gliedmaße, von der nun die Mittlere den Boden berührte- es war eine Hufkapsel vorhanden.
Der Pliohippus, lebte vor 10 - 2 Mio. Jahren und war der erste Einhufer mit einer Größe von ca. 112 cm. Er ist das Endglied dieser Entwicklung und entspricht bereits weitgehend den Formen der heutigen Wildpferde, dem Przewalski's Pferd.
1.2 Ethologie
Pferdeethologie ist die wissenschaftliche Disziplin vom Verhalten der Pferde. Im deutschen Sprachraum wird sie traditionell die vergleichende Verhaltensforschung bezeichnet. Für die meisten Menschen hört sich dies so übersichtlich an, dass man gar nicht auf den Gedanken kommt, dass es hier noch Forschungsbedarf und offene Fragen geben könnte. Doch die Vielfalt an möglichen Themen zeigt deutlich, dass man im Sinne der Verhaltensbiologie all das zum Verhalten eines Tieres zählt, was der aufmerksame Beobachter von außen erkennen kann.
Verhaltensforschung ist eine wichtige Schnittstelle in der Pferdeforschung, die uns hilft, das Leben des Pferdes in all seinen Facetten zu verstehen. Damit wird eben gleichzeitig auch deutlich, warum die Ethologie des Pferdes auch für den Reiter, Besitzer und Therapeuten von entscheidender Bedeutung ist: Nur mit Hilfe der Beobachtung des Verhaltens seines Pferdes kann er sinnvolle Rückschlüsse auf die Beweggründe des Tieres, seiner Persönlichkeit und Denkweise ziehen und somit auch das eigene Handeln in Bezug auf die Pferde in Frage stellen.
Warum verhält sich ein Pferd in einer bestimmten Situation gerade so und nicht anders? Was hat es dadurch für Vorteile? Diese Fragen nach dem „Warum“ ist ein zentrales Gesprächsthema. Sie geben demjenigen Antworten, der bereit ist, sie auf allen möglichen Ebenen zu stellen. Die möglichen Ebenen gehen dabei von der Verursachung, also der Frage nach dem Warum aus physiologischen Gründen, über die Frage nach ökologischen Hintergründen, über die Frage nach der individuellen Entwicklung eines Pferdes hin zur Frage nach dem Warum aus der Evolution des Pferdes.
1.3 Nutzung und Sozialisierung durch den Menschen
Seit etwa 6.000 Jahren gehen Mensch und Pferd einen gemeinsamen Weg.
Unsere Vorfahren konnten anfänglich den Vorläufer unseres heutigen Pferdes nur zur Nahrungsgewinnung, also das Fleisch und die Stutenmilch, nutzen. Auch die Felle und die Haut fanden Verwendung.
Erst als die beiderseitige Evolution voran schritt und das Pferd größer wurde, erkannte der Mensch das Pferd als Nutz- und Reittier.
Durch die Veränderung der Umwelt des Pferdes, musste es mit Anpassung an den Menschen reagieren. Sinneseindrücke mussten vom Pferd von nun an anders verarbeitet werden, da es ein Fluchttier ist und seither nur überleben konnte, wenn es schnell reagierte. Langsamkeit oder Mut konnten dem Pferd das Leben kosten. Vor Situationen, Dingen und anderen Lebewesen musste es instinktiv weg laufen, um nicht zur Beute zu werden.
Durch Lernen konnte es seine Verhaltensweisen an die verschiedenen Situationen, optimieren.
Die Domestikation des Pferdes und die Erfindung des Rades stehen in direktem Zusammenhang. Die Pferde wurden zur Arbeit auf dem Acker, im Wald und um Lasten zu tragen, zum Hüten von Schafen und anderen Pferden, genutzt.
In Kriegszeiten konnte der Mensch nur mit Hilfe des Pferdes große ,,Erfolge“ erzielen, die er ohne Pferde nicht geschafft hätte. Auch um große Distanzen zu überwinden, konnte der Mensch auf das Pferd zurück greifen. Der Mensch,, nutzte“ also das Pferd entgegen seinem angeborenen und instinktivem Verhalten.
2. Umgang mit Pferden
2.1 Wie möchte mein Pferd leben?
Hier könnten wir folgende Fragen aufwerfen: Wie leben Pferde in der Natur? Welche Verhaltensweisen zeigen sie dort? Komme ich mit meiner Pferdehaltung den natürlichen Gegebenheiten so nahe wie möglich? Aber dennoch habe ich mich schon oft gefragt, ob die Liebe zu diesen Geschöpfen sich mit einer Haltung in „Gefangenschaft” vereinbaren lässt? Welche Anstrengungen wir auch unternehmen, werden wir dem gerecht was sie brauchen? Sind sie glücklich mit so einem Leben?
Der alltägliche Stress unserer Pferde ist oft den Umgangsformen und der Haltung geschuldet. Wie können wir dem Pferd einen artgerechten Lebensraum verschaffen? Ich möchte keines Falls auf die gemeinsame Zeit mit den Pferden verzichten, aber gerade deshalb ist es so wichtig dem Ideal so nahe wie möglich zu kommen. Leider ist die Pferdehaltung immer wieder mit Abstrichen verbunden. Ich bemühe mich, meinem Pferd ein Miteinander zu ermöglichen, bei dem ich nicht nur auf meinen Vorteil bedacht bin. Ich möchte meinem Pferd ein lebenswertes Leben mit Abwechslung, Sozialkontakt und viel Bewegung bieten.
Ich sehe in jedem Fortschritt ein unglaubliches Geschenk, das mir zeigt, dass mein Pferd auch gerne etwas Neues lernt, dass es so etwas wie Vorfreude und Freude entwickelt, wenn man sich mit ihm beschäftigt und ihm die notwendige Bewegung, physisch wie psychisch, zukommen lässt.
2.2 Beschäftigung, Bewegung und Gesunderhaltung
Im Folgenden möchte ich nun erörtern wie wir Pferdeliebhaber, Pferdebesitzer und Pferdehalter unseren Freizeitpartner ein nahezu artgerechtes Leben bieten können. Die Menschen, die ihre Pferde als Partner, treuen Begleiter und auch als Freund sehen, stellen sich täglich die Frage, was sie ihrem Pferd bieten können, um es gesund, körperlich fit und psychisch ausgeglichen halten. Neben den verschiedenen Haltungsformen, ist die Frage nach der ausreichenden Bewegung, wie ich finde, die Wichtigste.
Das Lauftier Pferd ist aus seiner Evolutionsgeschichte heraus darauf angewiesen, sich ausreichend und in frischer Luft, bewegen zu können. In der freien Natur frisst das Pferd mindestens 16 Stunden am Tag. Dabei bewegt es sich langsam und kontinuierlich. Dies ist in dieser Form sehr wichtig, da der ganze Organismus, insbesondere Stoffwechsel und der Magen- Darmtrakt, für seine Funktionalität, abhängig ist.
Zusammengefasst bedeutet das, dass wir unserem Pferd, neben gutem angepasstem Futter, ausreichend, auch dem Typ Pferd, also auch der Rasse, entsprechend, Bewegung bieten müssen. Bewegung ist ein großer Faktor zur Vermeidung von Schmerzen aller Art. Dabei sollte ein großes Augenmerk darin bestehen, dass das Pferd sich auch frei, zum Beispiel auf einem großen Paddock oder einer Koppel, täglich aufhalten darf. Das ist notwendig für die Seele und den Geist eines Pferdes: So kann es sich entspannen. Es kann Eindrücke aus seiner Umwelt wahrnehmen, einfach mal los galoppieren, bocken oder wälzen.
Lieber Besucher meiner Homepage,
bitte habe Verständnis, dass ich nicht meine komplette Facharbeit ohne Weiteres ins Internet stellen möchte.
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Vielen Dank
Gabriele Stuiber